Einladung zur Tagung: Dem Tode zum Trotz: Unsterblichkeit und Wiedergeburt in der Phantastik
“The doom of elves is to be immortal, [. . . ] the doom of men is mortality.”
—The Silmarillion
In der Phantastik und Science-Fiction sind Tod, Unsterblichkeit und Wiedergeburt weit verbreitete Themen, deren Prävalenz verdeutlicht, dass der Verlust des Lebens und die Frage, wie er verhindert oder rückgängig gemacht werden kann, im Mittelpunkt des menschlichen Interesses stehen. Diese Fragen bilden auch einen wesentlichen Schwerpunkt in den Werken der Oxforder Inklings, insbesondere derer Tolkiens und Lewis’. Sie schufen Orte der Unsterblichkeit, schrieben über das Ringen unsterblicher Wesen unter den Sterblichen im Kampf von Gut gegen Böse und führten häufig Ideen der Wiederauferstehung oder Wiedergeburt und der weder Lebenden noch Toten in ihre Werke ein.
Doch die Oxforder Inklings waren bei weitem nicht die einzigen, die sich mit solchen Themen beschäftigten. Das Interesse an antiken Glaubenssystemen, Alchemie, Theosophie und Wissenschaft prägte eine tiefgreifende literarische Faszination für Unsterblichkeit und Wiedergeburt, insbesondere in der Phantastik und Science-Fiction des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die Fragen nach Leben und Tod, Unsterblichkeit und Wiedergeburt waren auch im späteren 20. Jahrhundert, vor allem nach den beiden Weltkriegen, Gegenstand vielfältiger künstlerischer Bearbeitung und faszinieren uns auch noch im 21. Jahrhundert. In der phantastischen Vorstellungskraft widmen sich Texte verschiedener Medien der Idee, wie eine Welt aussehen könnte, in der menschliche und/oder nicht-menschliche Wesen Unsterblichkeit, oder Versionen davon, erfahren, und befassen sich dabei mit Fragen, was die menschliche Seele, die Individualität und die Bedeutung der Existenz über ein einzelnes Leben hinaus eigentlich ausmacht.
2023 jähren sich die Todestage von J. R. R. Tolkien (50) und C. S. Lewis (60). Gleichzeitig feiert die deutsche Inklings-Gesellschaft für Literatur und Ästhetik, die sich dem Studium und der Verbreitung der Werke der Oxforder Inklings sowie der Analyse des Phantastischen in Literatur, Film und Kunst allgemein widmet, den 40. Jahrestag ihrer Gründung. Wir nehmen diese Jubiläen zum Anlass, in unserem diesjährigen Symposium die zahlreichen Schnittmengen von Tod, Wiedergeburt und Unsterblichkeit in der Phantastik zu diskutieren. Zu diesem Zweck möchten wir Sie herzlich einladen und freuen uns über Ihr Kommen.
Die Tagung findet vom 29. April bis 1. Mai im Hörsaal 6 der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität vorrangig in Präsenz statt, vereinzelt werden Vorträge digital gehalten. Die Teilnahme ist kostenfrei, um eine kurze Anmeldung wird im Vorfeld gebeten. Weitergehende Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie im beigefügten Flyer sowie auf der Konferenz-Website www.inklings.ovgu.de.